Abbatiale Bellelay

Die Abteikirche von Bellelay – ein Juwel der Barockzeit – ist in einer grünen Umgebung eingebettet. Zeitgenössische visuelle Gestaltung, bezaubernde Musik und die Vibrationen ihrer renommierten Orgeln zeichnen diesen aussergewöhnlichen Ort aus. Es ist unsere Mission, das Publikum mit unseren Aktivitäten einzigartige Momente erleben zu lassen.

Die Abtei wurde gegen 1140 durch die Mönche des Prämonstratenser Ordens gegründet und liegt an einer wichtigen Strassenachse, welche über die Jurakette führt. Sie war eine «Tochter» der Abtei des Lac de Joux, woher auch die ersten Ordensbrüder kamen.

Ein wichtiges Kloster

 

Wichtige Besitztümer von der Ajoie bis zum Bielersee gehörten zur Abtei, was vom Papst bereits 1142 bestätigt wurde. Im Jahr 1414 wurde der Abt vom Bellelay vom Papst ermächtigt, den Ring, die Mitra und das Kreuz zu tragen, womit er ihm den Rang des Bischofs verlieh.

Die Gebäude erlebten wechselhafte Zeiten. Im 18. Jahrhundert wurden sie vollständig neu aufgebaut. So wurde die neue Abteikirche unter dem Abt Jean-Georges Voirol auf Grund der Pläne des österreichischen Architekten Franz Beer errichtet. Die Klosteranlage, stammen aus dem Jahr 1735. Die Nebengebäude sind neueren Datums, mit Ausnahme des Hôtel de l’Ours welches im Jahr 1698 erstellt wurde.

Die Einnahmen der Abtei stammten aus dem Besitz von Agrarflächen und Weinbergen, aber auch aus der Abgabe des Zehnten, einer Kirchensteuer, die einige Kirchgemeinden Bellelay schuldeten. Nach der Reformation mussten die Kirchgemeinden, die zum Protestantismus übergetretenen waren, den Zehnten jedoch weiterhin abliefern.

Untergang und Wiedergeburt

Im Dezember 1797 drangen die revolutionären Truppen des Generals Gouvion-St-Cyr in den Süden des Bistums Basel, um in den darauffolgenden Monaten in die Schweiz einzumarschieren. Die Gesetze der Republik wurden angewandt und die Klöster aufgehoben. Bellelay konnte sich dieser Regel nicht entziehen. Die Kirche wurde entweiht und die Besitztümer der Abtei als nationale Güter verkauft. Das religiöse Mobiliar wurde auf die umliegenden Kirchgemeinden verteilt. Wie überall in Frankreich, wurde die Bourgeoisie Besitzerin der versteigerten Ländereien und Gebäude. Der Zehnte jedoch wurde im Rahmen der Revolution umgehend abgeschafft.

Zu jenem Zeitpunkt bestand Bellelay lediglich noch aus einer Hülle. Verschiedene Umnutzungen fanden statt. So beherbergte sie eine Brauerei, eine Glashütte, eine Uhrenfabrik… Am Ende des 19. Jahrhunderts etablierte der Kanton in den Gebäuden eine psychiatrische Klinik. Die Kirche diente als Hangar und zerfiel langsam. Ihre Renovation Ende der 1950-er Jahre kam Dank dem Bewusstsein deren Bedeutung im ganzen damaligen Berner Jura zustande. Die ehemalige Kirche von Bellelay wurde umgenutzt und ist heute eine kulturelle Hochburg. Seit 2020 organisiert die verwaltende Stiftung in den Bereichen Musik – in den geraden Jahren – und der bildenden Kunst – in den ungeraden Jahren – hervorragende Veranstaltungen. Der kürzlich erfolgte Wiederaufbau der alten Orgeln verleiht diesem Ort zudem eine ganz besondere Ausstrahlung.